
Nach den zwei Weltkriegen kamen gut 25.000 österreichische Kinder nach Dänemark zu Pflegefamilien, um wieder an Gewicht zu gewinnen und ordentliche Kleider auf den Leib zu bekommen. Die privaten Hilfsaktionen fanden ohne jegliche Vorbehalte statt. Ohne eine Auszeit von der Not und dem Hunger der Nachkriegszeit hätten viele von ihnen vermutlich nicht überlebt. Andererseits stellt sich die Frage, was es für ein kleines kriegstraumatisiertes Kind bedeutet, von seiner Familie getrennt und 1.000 Kilometer weit weg geschickt zu werden - ganz alleine und ohne jegliche Sprachkenntnisse.
Hilde sah ihre Mutter und ihre Schwestern nie wieder, nachdem sie auf den Zug nach Dänemark gestiegen war. Sie ist eines der sogenannten WienerKinder, die in diesem Buch darüber berichten, wie es war, ganz alleine nach Dänemark zu kommen. Neben Hilde wird von Elisabeth, Kurt, Inge und Franz erzählt, deren Geschichten sich zu einem Portrait des Nachkriegs-europas und der humanitären Hilfe, die in diesem geleistet wurde, verflechten. Kurt wurde von seiner dänischen Familie - der Unternehmerfamilie Daell - adoptiert und baute sich ein gutes Leben in Dänemark auf.
Elisabeth fragte später ihre biologische Mutter:
"Wie konntest du dein sechsjähriges Kind alleine in ein fremdes Land schicken?“
„Ich musste es tun. Ich wusste, dass du ansonsten nicht überlebt hättest“, lautete die Antwort.
Historie Forlag 2014. Wünschen Sie das Buch zu kaufen, schreiben Sie an: info@susanne-h-knudsen.dk